VOLKSMUSIK
v. Hans Berger 1999
Von Guayaquil nach Amsterdam,
da sitzt´ im Flieger, ganz schö lang.
Was tua i da zum Zeitvertreib -
i dicht was zam, was mi heut g´freut.
A Thema nimm i ma glei vor,
dös lang scho drin i hab im Ohr:
Es soll um "Volksmusi" jetz geh,
so wia i moan, daß´s i vosteh!
Dös hoaßt: I moan! - i woaß´s net gwiss,
ko ma beschreib´n, was Musi is?
Probiert hab´n des scho gscheide Leit,
bis weit z´ruck, in d´Vergangenheit -
und manchmal kimmt´s ma bald scho vor
es gleicht an Schneemo vor an Tor:
Er macht was her, werd allweil grösser
und schmilzt dann doch, - is bloß no G´wässer.
Doch des is gar net so vokehrt:
weil Wasser ja zum Leben ghört.
Bis was guat´s rauskimt, muaß vui schmelzn
und s´Wasserl muaß si durchi-wälzen.
So wie´s am Berg sein´ Anfang nimmt
und dann durch Täler obi rinnt
bis´s irgendwann dann land´ im Meer,
so geht´s a mit da Musi her.
Zerscht werd´s im kloan´ Kreis gspuit und gsunga,
vielleicht sogar im Radio brunga.
Dann werd´s bekannt im ganzen Land
und kriagt bald da, bald dort, sei Gwand.
Es gibt de schöne, guate, echte
genauso wia de gschmalzne, schlechte.
Wenn vieles is a dro vokehrt,
is wichtig doch, daß gspuit und gsunga werd.
A Volksmusi is net leicht z´schreib´n,
de muaß´s erscht werdn! und dann ko sei´
daß´s irgendwann, wenns d´Leut a spuin
a Musi is, grad nach dein´m Willn.
Des ko a Schlager sei, a Jazz,
a Jodler vo da Meier-Thres.
A Landler oder boarisch´s Liad,
für den Verstand oder für´s Gmüat.
So wia jeds Land´l hat sei Sprach,
so habn´s a ihren eignen Gschmoch.
Und des konnst nomal unterteil´n:
a jeder Mensch is wieder eig´n.
Der Name -Volksmusik- bedeut´:
er g´hört an VOLK, er g´hört de Leut!
Mitsamt da MUSI, de eah g´fallt,
vo jung, zu mittel und bis alt.
Net bloß deana, de lang scho singan,
und proben und proben,
bis ´sas "perfekt" zambringan:
Des is dann Kunst! - so möcht i glabn -
und brauchat fast an andern Nam.
Der Bog´n is weit, den i da spann,
vo "Guayaquil nach Amsterdam".....